Freitag, 29. Juni 2012

Das Mädchen von Nebenan

Frühmorgens stehen sie aus ihrem Bett auf. Die rosa Pferdchendecke fein säuberlich zurück geschlagen.
Schranktüren auf und auf der suche nach der kurzen shorts und der braven weißen. Die Haare werden streng zu einem Dutt hochgesteckt und geschminkt... Nur das nötigste.Der letze Blick in den Spiegel, das allmorgentliche Naserümpfen und ab nach unten an den gedeckten Tisch setzten. Der Vater ließt Zeitung und hat ein Lätzchen um, damit er sich seine teure Kravatte nicht bekleckert. Sie verdreht nur ihre Augen und schnappt sich ein Croissant. schlingt es hinunter und steht wieder auf. Oben warteten bereits die Hausaufgaben für die komplette nächste Woche.
Sie war immernoch nicht fertig , doch es wurde zum Mittagessen gerufen. Sie hastet nach unten. Bloß nicht zu spät kommen. Kerrzengerade auf dem Stuhl mit kleinen Happen nicht viel aber genug gegessen. Teller in die Spühlmaschine und weiter lernen. Nachmittags endlich fertig. Sie steht auf und räumt die wenigen Klamotten aus dem Zimmer weg. geht staubsaugen und putzt ihr eigenes Bad. Das mit den rosa Kacheln und den babyblauen Gardinen am Fenster.
Es wird Abend.
Sie geht duschen. Danach sucht sie aus dem geheimen kleinen Fach ganz hintem im Schrank ihre Rüschen- Unterwäsche heraus. Was soll sie anziehen? Dewn kurzen Schwarzen Rock mit der Strass verziehrung? oder doch das noch kürzere blaue Seiden Kleid was ihre nahezu perfekte Figur noch mehr betont?
Sie entscheidet sich für das Kleid. Ihre Haare lässt sie offen. Sie locken sich um ihr Sommersprossiges Gesicht und sie setzt sich an den Schminkspiegel um sich die 5 Jahre älter zu machen mit denen sie in jeden Club hinein kommt.
Ihren Eltern erzählt sie geht zu ihrer Freundin. Sie wissen das sie dort nie ankommt. Aber sie trauen sich nicht etwas zu sagen. Schnell noch kauft sie sich mit dem gefälschten Ausweis eine Flasche Sekt, die sie zur hälfte trinkt und dann einem Penner lässt der ihr noch lange hinterherglotzt. Die Hand in der Hose und ekelhaften Fantasien. Dann kommt sie im ersten Club an.Schon beim Eintreten gaffen ihr die Kerle hinterher.
Suchend bewegt sie sich auf der Tanzfläche. Bis sie ihn gesichtet hat. Braungebrannt, muskulös und begehrt. Schon tanzt sie ihn an. Später stehen sie draußen. Küssend. Und er hat seine Hände überall. Nur nicht bei sich. Ihr wird das langweilig. Sie sucht den Kick. Weiter zum nächsten Club. Mehr Alkohol. Ihre Sinne sind schon stumpf. Wieder das selbe Spiel. Diesmal ist es anders. Er ist einfallsreicher und nimmt sie mit zu ihm nach Hause in die WG. Es ist bereits Frühmorgens.

Am nächsten mittag steht sie auf unhd schaut sich um. Ihre Wäsche überall verteilt. Er schläft noch. Sie zieht sich an und geht. Bei dem Gedanken er könne heraus finden das sie so jung ist lacht sie nur und denkt: sein Pech.
Sobald sie zu Hause ankommt läut sie ins Bad um wieder zu duschen, um alle Spuren der Nacht zu beseitigen. Auch nimmt sie die kleine Pille danach. Sicher ist sicher. Um vier ist Kaffeetafel mit der Familie. Dort ist sie wieder das kleine brave Mädchen mit den guten Noten, wie jeden Montag,Dienstag; Mittwoch, Donnerstag und Freitag und Sonntag Nachmittag.

Freitag, 25. Mai 2012

An Tagen wie diesen ♥

piep piep piep piep piep piep... Schnauze !!!!!!
Ich patsche mit der Hand auf den Alarm Button des nervigen roten Weckers auf meinem Nachtschränkchen. Ich drehe mich auf die andere Seite und seufze. Schulfrei und vergessen den Wecker aus zu stellen. 7 Uhr morgens und ich bin wach. Meine Jalousie ist nur halb herunter gelassen und helle blendend gelbe Sonnenstrahlen dringen in mein Zimmer. Was? Es ist warm draußen?? Neugierig geworden schlüpfe ich aus dem Bett und schlurfe zum Fenster, ziehe nun endgültig die Rollläden hoch und... wuaaa ich werde geblendet von der Sonne ..mitten ins Gesicht! Ich grinse. Warum schlafen wenn ich jetzt schon die Sonne genießen kann?? Ich krame in meinem Schrank nach meinen kurzen Hosen und finde mein Lieblingsstück von H&M im Used-Look ... dazu das beige Schnörkeltop und mein Hut. Schnell noch ins Bad die Haare bändigen und ab nach unten in die Küche. Hmmmmmmm Brötchenduft. Ich schnappe mir ein Goldbraunes und schlinge es in mich hinein dazu eine Tasse lauwarmen Tee mit Milch.
Um Punkt viertel nach 7 stehe ich dann draußen und schalte auf der Terrasse das Radio ein. Sonnenschein kein Regen und Temperaturen bis zu 29°C . Jippppiiie der Sommer ist da!!!
Ich hüpfe auf den Rasen zu und schmeiße mich mitten drauf. In die Sonne.
Ohne Musik oder nem guten Buch ist das aber viel zu langweilig also wieder hoch und die Kopfhörer geholt, angeschlossen und los gehts.

Ich wart seid Wochen auf diesen Tag und tanz vor Freude über den Asphalt als wärs ein Rhythmus als gäbs ein Lied, das mich immer weiter durch die Straßen zieht.....

Ich schließe die Augen und liege einfach nur da. Grinse unter meinem Hut der Sonne entgegen und sie grinst zurück.

Dann die ultimative SMS :  Heute um halb zwei bei der Bank, wir fahren zum Teich ;) 
Teich ?? Das wird ein Tag !!  Bis 10.00 liege ich einfach nur da. Doch dann wird es mir zu warm und ich verkrümel mich auf die kühle Terrasse, hole mir etwas zu trinken und schaue mich um. Der Garten ist grün und es riecht nach Blumen. Insekten fliegen kreuz und quer und es summt. Überall scheinen sie glücklich zu sein. Ich bin es. Die Bienen sind es und die Sonne auch. Selbst unser miesepetriger Nachbar steckt seinen Kopf aus dem Fenster und winkt mir munter zu. Ich grinse zurück ,strecke mich und gähne.
Dann klingelt es an der Tür. Es ist Mathis. Ich grinse ihn an und knuddel ihn. Er drückt mich fest an sich und gibt mir einen Kuss. Zusammen fahren wir dann einkaufen. Unsere Beute: Ein Sixpack Heinneken und Fleisch für den Grill. Schon bei dem Gedanken ans Grillen hüpft mein Herz vor Freude endlich wieder den Geruch von Holzkohle in der Nase. So schmeckt der Sommer !
Ein Blcik auf die Uhr und schwup ist es viertel nach eins. Wir treffen Lina an der Kasse. Sie ist ebenfalls unterwegs zu unserm Treffpunkt. Also fahren wir zu dritt. Der Wind weht mir ins Gesicht und ich summe wieder das Lied.

An Tagen wie diiiiesen wünscht man sich Unendlichkeit......

An der Bank angekommen treffen wir auf alle anderen. Auch sie grinsen und lachen mir zu.
Beim Teich angekommen fällt mir erst einmal die Kinnlade herunter. Wow. Ein Paradies !Alles ist so grün. Ein Teich umgeben von Bäumen und ein Steg ragt auf der Seite mit dem kleinen Häuschen ins Wasser. In der Feuerstelle liegt Asche und Es ist still. So wunderbar still das ich erst nur dastehen kann und  grinse. Einfach nur grinse und staune. Doch schon zerrt Lina mich mit auf den Steg und wir legen uns in die Sonne. Maria und Maren kommen dazu und wir quatschen über alles, lachen und genießen den Tag.
Mathis schmeißt während dessen das Lagerfeuer an und die anderen hocken sich darum herum. Es herrscht eine wunderbare Stimmung. Ein leichte Brise streift mir über die Haut und ich stehe auf um mich zu Mathis zu hocken. Ich streiche ihm über sein braunes Haar und er zieht mich auf seinen Schoß. Auch Anna sitzt bei ihrem Freund. Süß sind die zwei. Beide durchgeknallt. Aber ein unglaublich ruhiges und gutes Team. Bei ihnen denke ich immer an ein Ehepaar das seid 50 Jahren glücklich miteinander lebt und keiner kann und will dem andern weh tun.So wie bei uns, denke ich danach.
Plötzlich reißt Maria mich hoch und schubst ich auf den Teig zu. ich kann nur noch meine Klamotten ausschmeißen bevor ich im Bikini bis zu den Knien im Wasser stehe. Na warte das bekommst du zurück!.. Lachend beginnt die erste Wasserschlacht des Jahres... und die beste! Ich schmeiße Maria ins Wasser und Maren brauchen wir gar nicht erst zwingen . Auch die Jungs schwimmen herum. Es ist zwar kalt aber das ist egal. Wir haben Spaß!
Später liege ich mit Mathis in der Sonne. Ich kuschel mich an ihn und seufze. Heimlich betrachte ich seinen muskulösen Körper. Wir liegen alleine in der Sonne. Zeitlos und Gedankenfrei.
Bis wir fahren. Und Maria flüstert mir zu:
 " Der Teich und der heutige Tag werden ewig in meiner Erinnerung bleiben"
Und ich denke. Ja.. ein magischer Moment in meinem viel zu kurzen Leben.

Kennt ihr auch solche unglaublich tollen unvergesslichen Tage an denen ihr einfachnur glücklich wart und alle umarmen könntet?? ;)

Mittwoch, 9. Mai 2012

Engel leben ewig... wenn auch nur in unseren Herzen

       Auf das Lied bin ich durch jemanden besonders gestoßen und ich finde es super...traurig.

Es regnet. Alle ist nass. Der Asphalt, das Fenster, die Bäume der Rasen vorm Haus, der Rasen hinterm Haus. Und auch mein Gesicht ist nass. Aber nicht durch den Regen... Durch die Tränen die mir in leisen Bächen die Wange hinunter laufen um dann auf den Brief vor mir zu tropfen.

                                                                                                                                    20.10.11
  
Ich weiß nicht was ich sagen soll, wenn ich dir in die Augen seh. So schönes tiefes blau habe ich noch nie gesehen. Ich weiß das ist kitschig und du wirst lachen wenn du dies ließt... aber du bist mir so wichtig und ich will, dass du das weißt! Also... Der Moment in dem du deine Augen geschlossen hast um mich zu Küssen.. Ohman das hat mich echt umgehauen! Das war vergleichbar mit nem Orkan der mich wegpustet. So.... leidenschaftlich und...ohman... ich klinge für dich wahrscheinlich wie so ein weichlicher Typ der dich nur rumkriegen will... aber..so einer bin ich ganz bestimmt nicht und will ich nie sein! Denn ich könnte dir niemals etwas antun. Du bist wie eine sanfte Feder die angenehm mein Herz zum lachen bringt. So leicht und unbeschwert. Ganz anders als all die Mädchen in meiner Klasse. Ich will dich nie verlieren..das wäre das Ende für mich.., also im übertragendem Sinne ;p
                                                   
                                                                Ich liebe dich 




Ich lese ihn nochmal und nochmal. Immer wieder. Bis die Buchstaben verschwimmen und ich anfange zu schniefen. Ich fahre mir zitternd durch meine Haare und wische mir die Augen frei. Mein Gesicht ist warm und  ich blicke wieder aus dem Fenster auf die graue Welt. Es sieht aus als weine sie mit mir. Ich war so glücklich. Nein. Wir waren glücklich. Schwebten auf Wolke sieben, Hand in Hand.
Doch jetzt stehe ich ganz alleine da. Ohne ihn. Für immer.

Ich hockte auf meinem Bett und hörte Musik.   -Engel leben ewig, Rebellen sterben jung...-
Die Sonne schien und ich machte nebenbei noch schnell die Hausaufgaben. Ein Blick auf die Uhr. 20:11
Ok. Noch schnell umziehen, den Fernseher an und das Telefon geholt. Dann heißt es warten, warten auf den lang ersehnten Anruf. Ich lehnte mich zurück und versuchte zu entspannen.
Da im Fernsehen nichts gutes lief holte ich mir ein Buch und fing an zu lesen.
Das Telefon klingelte und ich sprang auf, stieß mir den Kopf an der Nachttischlampe. Autsch! Das tat weh!
Ich griff nach dem Telefon doch es entglitt meinen Händen und fiel auf den Boden. Die Batterien sprangen heraus. Fluchend sammelte ich sie wieder ein und versuchte das olle Ding wieder an zu bekommen. Keine Chance.
Schnell schrieb ich eine SMS : Hey:) Tele is kaputt gegangen. Ruf bitte auf Handy an ;) :*
Dann hieß es wieder warten, warten, warten. Ein prüfender Blick zum Wecker sagte mir 21:36. Hmm noch 10 min ;)
ich tiegerte durch mein Zimmer und fing an meine Schulsachen für den nächsten Tag zu packen. Ich kramte nach meinem Geschichtsbuch. Wo war es denn nur? Hatte ich es letzte Woche vergessen?! Mist!
Naja. Wird hier ja wohl irgendwo liegen! Also suchte ich . Unterm Bett, auf dem Schreibtisch, hinterm Schreibtisch, neben dem Schrank, auf dem Regal . Nichts.Na toll.
22.12. Was?! Schon so spät?!
Ich suchte sofort mein Handy. Doch ...vergebens. Keine Nachricht und kein verpasster Anruf. Nun setzte ich mich an den Schreibtisch und öffnete Facebook. Hausaufgaben für morgen? Erledigt. An die Fotos von der Klassenfahrt denken! Hab ich schon längst abgegeben.
Hat jemand mein Geschichtsbuch eingepackt? :) Ich bekam keine Antwort.
22:30 Ich machte mich langsam Bettfertig. Immer dabei, mein Handy. Doch nichst passierte. Kein Anruf keine Sms immer noch nichts.
Vielleicht hatte er es vergessen? Naja kann ja mal passieren.
Um 23:19 schaltete ich dann mein Licht aus und legte mich schlafen.
06:03 Uhr.  Mein Handy dudelte vor sich hin.Verschlafen hob ich ab und von da an, veränderte sich alles.
Ein Autofahrer fand ihn im Straßengraben. Genickbruch. Sein Moped lag in Einzelteile verstreut auf der Straße ,im Graben  und auf dem benachbarten Feld. Seine Tasche lag neben ihm. Man erzählte mir später das sie ein Geschichtsbuch und ein paar Rosen darin fanden, er wollte wohl zu einem Mädchen. Ob ich wüsste wer sie war.
Ja. Ich wusste wer sie war. Er wollte zu mir. Ein Autofahrer nahm ihm die Vorfahrt und sie stießen zusammen. Er wurde in den Straßengraben geschleudert brach sich 4 Rippen, das Bein und das Genick. Der Autofahrer beging Fahrerflucht und die Polizei konnte ihn bis heute nicht ermitteln.
Es regnet immer noch, doch ich hatte keine Kraft mehr um nach draußen zu schauen und legte mich ins Bett. Wie jeden 17. Februar.

Samstag, 21. April 2012


Vor dem Rosenstrauch stand immernoch die alte Bank. Sie war aus Eisen, verschnörkelt, alt und unbequem. Dennoch saß sie dort, den Hut tief ins Gesicht gezogen.Sie liebte Hüte. Ob groß ob klein ob aus Stroh oder Filz. Sie liebte sie einfach.
 Die Sonnenbrille verdeckte ihre roten, verweinten Augen. Sie saß seit knapp 3 Stunden unbewegt da und blickte ins Leere. Sie zeigte keine einzige Regung. Nicht einmal als sich eine riesige Spinne langsam über ihren Arm auf ihre Beine bewegte. Es war ihr egal. Piep egal. Für sie zählte nun gar nichts mehr. Nichts. Rein gar nichts! Ihre Gefühle waren abgestumpft sie fühlte sich wie eine Fremde in ihrem eigenen Körper. Sie hörte nichts und sah nichts. Sie wollte nichts. Sie lebte nicht mehr. Sie hatte sich aufgegeben, denn sie war allein. Ganz allein in der großen weiten Welt. Ihre Familie weit weg , Freunde... hatte sie nicht mehr und Haustiere gab es auch nicht. Selbst Kakerlaken nahmen sofort reiß aus wenn sie auch nur eine Haarspitze von ihr sahen. Warum das so war? Das wusste sie nicht. Das wusste keiner.
Vor langer Zeit einmal war sie glücklich gewesen. Sehr glücklich! Sie lachte und sprang herum. Ohne zu ahnen was passieren würde küsste sie ihn und ließ sich durchkitzeln. Er lachte zurück und umarmte sie. Sein Hemd roch nach den Rosen die er züchtete. Sie waren tief rot, wie Blut. Und doch viel schöner. Sie hatte die weißen am meisten gemocht. Sie waren so rein und unberührt. Wie frisch gefallener Schnee. Sie beide waren glücklich. Er arbeitet gerne an seinen Rosen und sie schaute stundenlang dabei zu. Er verdiente gut  und stammte aus gutem Hause. Doch das war für sie unrelevant. Sie war ihm verfallen sie gab sich für ihn hin und er, er tat das Selbe für sie.
Der Wind frischte auf und ließ ihr schwarzes Kleid flattern Sie blickte auf. Ihr Nacken war steif geworden und schmerzte. Langsam und mühsam richtete sie sich auf und schaute in den Himmel. Er war hellblau und die Sonne schien auf sie herab.
Genau wie damals auf der kleinen holländischen Insel. Als sie beide am Strand lagen. Sie hatte ihren Hut aufgesetzt und sonnte sich , während er munter auf sie einschwatze, hin und wieder lachte er. Doch sie hörte nicht zu. Sie war versunken in ihrem Buch. Zeile für Zeile versank sie mehr in der Geschichte.
Er wusste das sie ihm nicht zuhörte, aber redete trotzdem weiter.
Jetzt wünschte sie sich, sie hätte doch zugehört. Sie versuchte sich an irgendetwas zu erinnern, doch da war nur sein Lachen. Ein helles aber dennoch männliches Lachen. Klar und fröhlich. Wunderschön.
Ihr wurde bewusst, dass sie sein Lachen nie wieder hören würde und wieder rannen ihr Tränen die Wangen hinab. Der Wind wurde noch heftiger  und trug den Geruch des Meeres zu ihr. Es roch anders als damals auf Ameland. Kälter und salziger.
Langsam versuchte sie aufzustehen, doch ihre Knochen waren vom langen sitzen schwer und ungelenk geworden. Sie stütze sich auf der Bank ab und es gelang ihr aufzustehen.Sie blickte noch einmal auf den Horizont und die untergehende Sonne zurück, griff nach ihrem Stock und ging mit langsamen Schritten zurück zu der alten Villa. Wohl bewusst das auch ihre Tage sich dem Ende zuneigten und sie sich verabschieden musste. Sie war müde . Müde gegen das Ungetüm in sich an zukämpfen. Sie hatte akzeptiert, das es sie von innen zerfraß. Die Sonne schien auf den Weg und tauchte alles in ein wunderbar goldenes Licht.
Es war Herbst geworden.
Und schon bald brach der dunkle, kalte Winter über sie herein.    


Dienstag, 10. April 2012

An Tagen wie diesen

Es regnet. Nichts zu tun.Aber dennoch finde ich den Tag super! Endlich Zeit all das zu tun was schon lang überfällig ist! Ob Kaffe trinken mit einer Freundin, beschmieren und verunstalten der " Mach diese Buch fertig" Bücher oder Lieder suchen die mir schon eine lange Zeit durch den Kopf schwirren.

Niemand ist zu Hause und es riecht nach Kaffee. Der Hund schläft friedlich auf dem Teppich vor der Tür und wartet auf die Rückkehr der anderen. Der regen trommelt leise gegen das Fenster und langsam entschwinde ich auf eine Reise durch meine Phantasie.
Grüne Wiesen. Es riecht nach Blumen und Frühling. Bienen und Hummeln summen um die Wette. Irgendwo in der Nähe rauscht ein Bach. die Vögel zwitschern und die Sonne kitzelt meine Nase. Mit langsamen Schritten schländer ich durch das hüfthohe Gras. Ich streiche sanft über die Blattspitzen. Es kitzelt.Eine Wald taucht auf. Weit hinten. Ich laufe darauf zu und der Geruch von Moos und Baumrinde steigt mir in die Nase. Ich atme tief ein und streiche mir meine Ponysträhnen aus dem Gesicht.  Das Gras wird niedriger und ich gelange auf einen kleinen Pfad in den Wald. Die Zweige und Tannennadeln auf dem Boden knirschen. Hin und wieder raschelt es in den Baumwipfeln und aufgeschäuchte Vögel flattern davon. Alles ist so grün. So grün und unberührt. Eine warme Brise weht mir durchs Haar und ich bin glücklich. Einfach nur glücklich!
Ich öffen die Augen und rieche noch immer den Geruch des Waldes. So sitze ich da. Bis meine Familie heimkommt und ich mich wohl oder übel in mein Zimmer verkrümeln muss.

Mittwoch, 14. März 2012

Tagesträumerei

Ich lehnen meinen Kopf an die Wand und schaue nach draußen.Es ist grau. Die Wolken sind grau, die Bäume sind grau und sowieso ist alles grau. Mein Handy piept. Ich lasse es piepen. Meine Gedanken schwirren in meinem Kopf und ich höre ein leises summen. Ich sitze einfach nur da und starre aus dem Fenster. Hin und wieder laufen Passanten vorbei.Mein Handy piept nocheinmal. Doch das ist mir egal. Scheiß egal! Ich wende meinen Kopf vom Fenster ab und mein Blick irrt suchend durch mein Zimmer. Hier ein Buch, dort eine CD , wieder woanders ein Klamottenberg. Wie in Trance stehe ich nun auf und steuer auf mein DvD Regal zu. Meine Hand greift nach Harry Poter 7.2 warum ausgerechnet der, keine Ahnung. Ich gehe zurück zu meinem Bett und schalte die Playsation ein. Lege die DvD hinein und drücke auf Start. Der Film beginnt und sofort schaltet mein Gehirn vollends ab. Ich starre nur noch vor mich hin und lausche ganz tief in mich hinein, höre mir selbst zu. Was ist nur los mit dir? Du vegetierst seit Tagen nur vor dich hin und kommst zu nichts mehr. Dein Freund kommt zu kurz und wann hast du zum letzte Mal etwas mit deiner Freundin unternommen?
Ich weiß, ich weiß. Ich habe kaum noch Zeit für irgendetwas. Ich weiß.
Aber ich will doch keines von meinen Hobbies aufgeben. Sie machen alle so viel Spaß! Aber ich weiß auch dass es so ganz bestimmt nicht weiter gehen kann. Ich war heute nicht in der Schule. Mir ging es absolut beschissen. Mein Gesicht war aschfahl und die Augen rot unterlaufen. Na siehst du! Das ist absolut nicht gesund was du machst! Meldet sich wieder das Stimmchen. Ach komm... ich habe nun mal viel zu tun. Na und? Wen stört das denn? Ich komme doch damit klar! Denke ich...
Plötzlich öffnet sich die Tür und jemand kommt ins Zimmer, setzt sich neben mich und sofort umnebelt mich dieser Geruch. Dieser ganz betsimmte Geruch. Der,der mich Nachts nicht schlafen lässt weil ich so glücklich bin. Endlich schaue ich hoch und sehe in ein paar wunderschöne blaue Augen. Die mich jedoch besorgt mustern. Ich lege meinen Kopf nun  an seine Schultern und er flüster mir ins Ohr :" Was ist blos los mit dir? Werd nicht krank ok?"." Nein... mir gehts gut!"" Dir gehts gut, dir gehts gut. Das höre ich jetzt schon seit 3 Wochen und sehe wie du immer weniger wirst." Zugegeben.Iich habe ein wenig abgenommen. Aber nicht viel! Außerdem futter ich ja wie ein Scheunendrescher.
Schweigend lehne ich nun an seine Schulter und er streicht mir übers Haar. Ich fühle mich besser. Aber die Stimme ist immer noch da. Recht hat er! Mach doch mal eine Pause!. Ich ersticke die Stimme sie und schaue zu ihm hoch. Er küsst mich und ich bin glücklich!Sehr glücklich! Unendlich glücklich! Auf einmal riecht alles nach Frühling und erscheind mir bunt und fröhlich! Ich grinse ein wenig und sauge seinen Geruch in mir auf. Soooo gut ! Wir sitzen lange nebeneinander. Er hält mich und ich kuschle mich an ihn.
Bis er fährt.
Ich höre den Motor seines Mopeds aufheulen . Und schon versinke ich wieder in diesem Loch und die Welt erscheint mir wieder so grau wie zuvor. Ich wünschte er wäre hier.

Samstag, 10. März 2012

Das Oreo Phänomen

Ich und eine sehr gute Freundin sitzen auf der Tribüne und schauen bei einem Fußballspiel zu. Die Wolken verdecken die Sonne. Es wird kalt. Langsam fange ich an zu zittern aber wir quatschen munter weiter über Fußball, Abseits, Jungs, die Party die am Abend steigen wird und und und. Hin und wieder folge ich dem Spiel. Ein super Pass von der Nummer drei folgt zu einem Tor und ein grinsen huscht mir durchs Gesicht!
Langsam werden meine Finger klamm und steif. Trotz der wärme , die eigentlich im Gegensatz zu sonst herrscht, ist es verdammt kalt. Halbzeit. Es steht irgendwas mit 6:0. Die Gegnerische Manschaft geht mit hängenden Schultern vom Platz und sofort fängt ihr Trainer an herumzuschreien und bekommt dabei einen knallroten Kopf. Schade, denke ich, also das haben sie nun wirklich nicht verdient...das ist doch ein Spiel.
Nach der Halbzeit ein Wechsel. Die drei Spieler die jetzt vom Platz gehen steuern zuerst auf die Kabinen zu. Dann wendet sich einer von ihnen ab und marschiert mit betont lockeren Schritten auf die Tribüne zu. Meine Freundin und ich schauen uns mit hochgezogenen Augenbrauen an. Sie murmelt " Spinner" und ich schließe mich ihr in Gedanken an. Weiter hinten auf der Tribüne jedoch sitz ein weiterer Junge und hat bis jetzt Still das Spiel verfolgt. Der Spieler hockt sich neben ihn und schon tauchen zwei Mädchen auf der Aschebahn auf. Im Schlepptau einen Kerl, der aussieht wie der persönliche Schoßhund von dem kastanienbraun gefärbten und sehr stark geschminkten Mädchen. Ich kenne sie. Sie geht auf dieselbe Schule wie ich. Sie begrüßt den Ausgewechselten Spieler mit den Worten " Na du Gangstar? " Der guckt sie nur an und sagt "Moin".
Der Wind trägt nun einige Gesprächsfetzen zu uns herüber und zwingen mich zu zuhören."Sööögel... jaja diese affigen blauen Schafe...die Spinnen da doch eh alle" tönt der eine und "öhäää wenn im Benten nachher ein Sögler auflegt hol ich meine eigene Musik!". Ich schaue zu meiner Begleitung und verdrehe die Augen. Immer dasselbe. Sögler sind blöd, haben keinen Stil und sind sowieso hässlich. Meine Güte.Wenn das wirklich eure Meinung zu Menschen ist nur weil sie in einem anderen Dorf wohnen, dann... das macht mich einfach irgendwie wütend.
Ich zwinge mich nun dem Spiel zu folgen und auch meine Freundin starrt dem Ball hinterher. Aus. das Leder fliegt mit einem hohen Bogen ins Aus und landet irgendwo in einem Busch. Die drei rennt hinerher und wirft die Pille, sobald er sie gefunden hat, wieder zurück. Er braucht allerdings ein wenig länger zurück zukommen da er sich ersteinmal wieder aus dem Busch bewegen musste. Sofort höre ich von hinten: " Meine Güte wie lange braucht der denn?! Mit dem will doch eh keiner Spielen" kommt von dem ausgewechselten Teamkollegen. Jetzt habe ich schlagartig schlechte Laune. Warum? Ich weiß es nicht so recht. Aber ich frage mich warum dieser Kerl so ... grrrrrr.... sein kann und hinter dem Rücken eines Mitspielers so etwas sagen kann?! Für mich klingt das nach purem Neid.
Der Wind wird stärker und ich verstehe nun alles klar und deutlich. " Ey du hast da was am Mund" sagt das eine Mädchen und der Junge antwortet " Oh ja...das ist Oreo Keks" "Oreo... frag mal Daniel nach Oreo Keksen...der kann das nicht aussprechen, voll der Spast !" "Hä was sagt er denn?" fragt die kastanienbraune " Oreeeo " ...Jetzt gucke ich nachdenklich. Was bitte ist daran denn falsch wenn man nicht Ooooreo sondern Oreeeeo sagt?! Das kann doch jedem selbst überlassen sein. Warum ist der dann ein Spast?!
Diesmal, ich bin mir 100% sicher, ist es kein Neid. Aber was ist es dann? Einfach nur geläster? Aber ein Grund jemanden nicht zu mögen ist das nicht.
Ich frage mich sowieso wie solche Menschen, die zu x super nett sind und eine beste Freunschaft vorgaukeln mit y so fies über x lästern können. Ohne mit den Wimpern zu zucken oder ein schlechtes Gewissen zu bekommen.